Halbluestig

Da siehst Du eine Frau, die Dir so gefällt.
Fängst gleich an zu Träumen, findest sie wunderbar die Welt,
und schon entstehen Bilder in Deiner wilden Phantasie:
Sie würd Dich endlos lieben, könnt vor Deinem Charme nicht fliehn.
Doch plötzlich kannst Du Deinen Augen nicht mehr traun,
Sie tuts mit einer Andren, Sie steht wohl mehr auf Fraun.
Das ist nicht gerade toll, und Du findest `s auch nicht gut.
Es ist nur ..... halbluestig.

Da glaubst Du an Dich selbst, an Deine Figur.
Hungerst und trainierst, verbissen und ganz stur.
Und wenn Dich dann `ne Frau überraschend mal anspricht,
denkst Du Sie will etwas und schaust in ihr Gesicht.
Doch dann fragt Sie Dich nur, was Sie gern wissen möcht
und schon ist Dein Feuer für die nächste Zeit gelöscht.
Das ist nicht gerade toll, und Du findest `s auch nicht gut.
Es ist nur ..... halbluestig.

Da gibst Du Dir viel Mühe, für jemand den Du magst.
Du übst und übst, bis Du alles überragst.
Doch während Du dafür Dein letztes Hemd ausziehst,
scheint als wärs mal wieder, dass Du was übersiehst.
Und plötzlich steht ein Andrer an Deiner Stelle da.
Betroffen stellst Du fest, dass all die Müh vergebens war.
Das ist nicht gerade toll, und Du findest `s auch nicht gut.
Es ist nur ..... halbluestig.

Da vertraust Du auf das „Gute“, in jedem Freund von Dir.
Sprichst selten nur von Deinem Werk und dafür mehr vom Wir.
Wenn alle Andren kneifen, bist Du schnell und stets bereit.
Und im Fall der Fälle schaust Du niemals auf die Zeit.
Doch urplötzlich hörst Du Worte von den Freunden, die Du liebst,
wie sie schmunzelnd Dich beäugen, weil Du ihnen alles gibst.
Das ist nicht gerade toll, und Du findest `s auch nicht gut.
Es ist nur ..... halbluestig.