Der Mond ist müde

Während die Nacht älter wird, verliert der Großstadtlärm sich im Raum.
Das funkelnde Licht der Häuser wird schwächer, man sieht es noch kaum.
Ich schau` vom Turm einer Kirche hinab in das unruhige Leben.
Graue Wolken zieh`n am Mond vorbei und ich denke: Der Mond ist müde.

Hier oben, in luftiger Höh`, scheint die Welt noch in Ordnung zu sein.
Aber ein paar Meter weiter unten, holt der Alltag jeden wieder ein.
Doch heut` genieß` ich die Ruh` hoch über der Stadt,
lass` den Wind mir durch die Haare weh`n.
Schau` zum Himmel, beobachte den Mond und ich denke: Der Mond ist müde.

Der Mond ist müde, denn er schläft keine Nacht.
Er ist der, der in dunkler Zeit über uns alle wacht.
Der Mond ist müde, er schläft meist nur am Tag,
weil in den hellen Stunden sich jeder selbst zu schützen mag.

Im Lichtermeer der Großstadt sind nun kaum noch Lichter mehr.
Die Stadt hat sich zu Bett gelegt, die Straßen sind still und menschenleer.
Auch ich werd` langsam geh`n. Ein letzter Blick zur Stadt.
Ein letzter Blick zum Mond. Und ich denke: Der Mond ist müde.

Der Mond ist müde, denn er schläft keine Nacht.
Er ist der, der in dunkler Zeit über uns alle wacht.
Der Mond ist müde, er schläft meist nur am Tag,
weil in den hellen Stunden sich jeder selbst zu schützen mag.
Der Mond ist müde.
Der Mond ist müde.